Die Schlüssel für die Kapellen St. Maria Magdalena und St. Lorenz sind beim DENNER Laden in Paspels (Domleschgerstrasse 71) hinterlegt. Bitte beachten Sie die Ladenöffnungszeiten!
15.07.2022 | Kapelle St. Maria Magdalena
Die Kapelle St. Maria Magdalena befindet sich auf einer Hügelkuppe oberhalb des Weilers Dusch bei Paspels. Von der Kapelle geniesst man eine gute Sicht über das Dorf Paspels und das gesamte Domleschg.
Wann die Kapelle genau gebaut wurde, ist nicht klar. Sicher ist, dass ihr Bau auf die romanische Zeit zurückgeht, d.h. auf die Zeit vor 1250. Kapelle und Hof Dusch waren im Besitz der Herren von Vaz. Beide wurden dem Kloster Churwalden im Hochmittelalter gestiftet. Darum wird die Kapelle im Churwaldner Urbar (Güterverzeichnis) 1508 erstmals urkundlich erwähnt. 1786 übergab das Praemonstratenser-Kloster Churwalden die Kapelle der Katholischen Kirchgemeinde Paspels.
Die Kapelle St. Maria Magdalena musste mehrere Renovationen über sich ergehen lassen, wobei einiges verändert wurde, so z.B. eine Dacherhöhung und eine neue Bedachung mit Schindeln. Anlässlich einer weiteren Restauration von 1974 bis 1982 wurden Fresken freigelegt, die dem Waltensburger Meister zugeordnet werden können. Die Bilder, die man vorne an der Apsiswand fand und freilegte, gehören zum Marien-Zyklus. An der Nordwand ist der Maria-Magdalena-Zyklus zu sehen. Ausserdem wurde eine Steinplatte, die als Altarplatte (Mensa) diente und aus Vintschgauer Marmor besteht, als eine wieder verwendete römische Grabplatte aus dem 3. Jh. identifiziert. Ein Abguss dieser Platte befindet sich an der Westwand der Kapelle. Das Original befindet sich im Rhätischen Museum. An der südlichen Wand aussen ist ein grosses Bild des Hl. Christophorus zu sehen.
15.07.2022 | Kapelle St. Lorenz
Die Kapelle St. Lorenz befindet sich ebenfalls in Paspels, jedoch auf einem Hügel nördlich des Dorfes. Ausgrabungen haben gezeigt, dass aud dem Hügel schon vor dem Kirchenbau ein Friedhof existierte. Eine erste Kapelle stgand dort im 7. Jahrhundert. Der jetzige Bau geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Um das Jahr 1200 wurde die Kapelle mit romanischen Wandbildern ausgemalt. Damals war St. Lorenz eine Kirchenburg und gleichzeitig die Hauptkirche des äusseren und des inneren Domleschgs. Urkundlich erschien die Kapelle erstmals 1237, und zwar als Pfarrkirche von Paspels ("Villa Pasqualis"). Bei der Übertragung des Patronatsrechts seitens der Herren von Vaz an das Kloster Churwalden handelte es sich um die Kapelle St. Lorenz, was aus der päpstlichen Bulle vom 21. April 1464 hervorgeht. Die Kapelle wird dort im Besitz des Klosters Churwalden aufgeführt. Warum St. Lorenz schon 1486 nicht mehr als "Ecclesia Parochialis" erwähnt wird, ist nicht ganz klar. Und schon 1513 wird diese kleine Kirche nur noch Kapelle genannt, was sie bis heute geblieben ist.
Bei der Restaurierung der Kapelle im Jahre 1957 wurden mehrere mit Platten abgedeckte Gräber entdeckt, welche nach Osten orientiert sind. In der Kapelle legte man damals auch die romanischen Chorbilder frei. Auf diesen Bildern sind das Leben Jesu, die Legende des Kirchenpatrons St. Lorenz (Laurentius) sowie das Evangelisten-Symbol dargestellt.
Der eingang in die Kapelle - in das Gotteshaus - führt durch den Turm, was eine Besonderheit unter allen Domleschger Kirchen ist. St. Lorenz war die Mutterkirche aller Ausserdomleschger Pfarreien.